Die U20 Junioren holen sich einen weiteren Sieg
Das U20 Team vom RHC Uri spielte am vergangen Sonntagabend zu Hause gegen die U17 Herren Nati des Schweizerischen Rollhockeyverbandes (SRHV). Seit dieser Saison nimmt die Auswahl mit den talentiertesten Spieler dieser Kategorie ebenfalls an der Meisterschaft teil. Je nach Gegner ist die Zusammenstellung jedoch unterschiedlich. Deshalb war es auch schwierig abzuschätzen, wie stark der Gegner sein wird.
Die Urner konnten in Bestbesetzung antreten und gaben gleich in den ersten Minuten den Tarif bekannt. Eine einstudierte Freistossvariante konnte Janos Zgraggen nach schönem Zuspiel von Ryan Gisler bereits nach 30 Sekunden zur 1:0 Führung abschliessen. Nach vier Spielminuten und einer sehenswerten Einzelaktion von Marco Dubacher stand es bereits 2:0 für Uri. In der 13. Minute drückte Captain Ryan Gisler mit voller Wucht ab und bereits hiess es 3:0. Es war ein Start nach Mass, so wie sich das die Urner vorgestellt hatten. Anschliessend konnte sich das Nati- Team besser auf die Hausherren einstellen, es gab beidseits einige gute Torchancen, doch weder Luca Gnos, noch sein Gegenüber liessen sich bezwingen.
Nach der Pause wollten die Urner erneut so starten wie in der ersten Halbzeit, doch der Gegner verteidigte sehr kompakt und liess nicht mehr viel zu. In der 33. Minute kam dann der verdiente Anschlusstreffer für die Schweizer, das Heimteam war in dieser Phase zu passiv. Das anschliessende Timeout von Uri schien die Stiere wieder geweckt zu haben. Nino Gnos, welcher sich im gegnerischen Slot immer wieder gut in Szene setzte, konnte mit einem Doppelschlag auf 5:1 erhöhen. In der Schlussphase konnten dann unter anderem Nick Arnold, Malik und Andreas Gisler diesen Vorsprung mit gutem Einsatz verwalten. Den Schlusspunkt setzte dann Kevin Brandner mit einer schönen Einzelleistung zum 6:1.
Somit beenden die Urner die Qualifikation mit vier Siegen aus sieben Spielen auf dem 2. Rang und werden anfangs April an den Playoffs teilnehmen. Gegner wird dort der RHC Diessbach- Uttigen sein. Trotz einem Heimsieg gegen dieses Team, gelten die Berner als Favoriten. Die Urner werden aber wie immer ihr Bestes geben und versuchen mit zwei Siegen das Playoff- Finale zu erreichen.
Uri: Luca Gnos; Nino Gnos(2), Gisler Malik, Kevin Brander(1), Marco Dubacher(1), Ryan Gisler©(1), Andreas Gisler, Nick Arnold, Janos Zgraggen(1)
RHC Uri kommt zuhause unter die Räder
Die Urner kommen zuhause gegen den amtierenden Schweizermeister RHC Diessbach mächtig unter die Räder und kassieren in ihrem letzten Qualifikationsspiel ein «Stängeli». Die berüchtigte Baisse nach dem Pausentee wurde den Stieren zum Verhängnis.
Dass die Aufgabe gegen den Schweizermeister RHC Diessbach nicht einfach sein wird, war klar. Dass die Urner hingegen derart ins offene Messer laufen, haben sie ihrem eigenen Unvermögen zuzuschreiben. Dabei starteten die Stiere wunschgemäss in die Partie. Spielertrainer David Esteves stellte für seine Farben zunächst in der 3. Spielminute auf 1:0. Er zirkelte die Kugel nach einem mustergültigen 2:1 Konter an Carlos Silvas’ Fanghand vorbei. Danach drehte sich das Blatt und die Gäste aus dem Berner Seeland liessen ihre Klasse aufblitzen. Zunächst glich Björn Schmid im Nachstochern aus. In der 16. Minute schritt Nationalspieler Pascal Kissling höchstpersönlich zum Penaltypunkt. Den Strafstoss verwandelte der Routinier gekonnt im Nachschuss. Da sich der RHC Diessbach grossmehrheitlich in der Spielhälfte der Urner festbiss, kamen die Urner vermehrt zu Konterchancen. Allerdings hiess die Endstation stets Carlos Silva, welcher für die Urner an diesem Abend nicht mehr bezwingbar war. Kurz vor dem Pausentee nutzten die Gäste noch eine Unaufmerksamkeit der Urner Defensive aus. Pascal Kissling bedankte sich dafür und bediente Yanic Dysli im Strafraum, sodass dieser nur noch den Schläger hinzuhalten brauchte. Mit dem 1:3 Pausenresultat ging es in die Kabine. Was danach geschah, lässt sich am ehesten unter den Begriff Baisse subsumieren. Offenbar setzte die Kälte auf dem Weg von der Kabine in die Halle zum Wiederanpfiff den Urnern derart zu, dass sie die ersten fünf Minuten nach dem Pausentee in eine Art Schockstarre verfielen. Der Schiedsrichter hatte kaum die zweite Hälfte angepfiffen, musste Marc Blöchlinger bereits zum vierten Mal an diesem Abend hinter sich greifen. Wer denkt, dass die Gastgeber nun erwacht seien, wurde bereits eine Minute später eines Besseren belehrt. Yanic Dysli erhöhte mit einem Kabinettstückchen in der 26. Minute auf 1:5 und Pascal Kissling stellte in der 31. Minute gar auf 1:6. Spätestens als Yanic Dysli in der gleichen Minute das 1:7 erzielte, war der Abend für die Urner gelaufen. Ganz im Gegensatz zu den Gästen. Diese hatten noch nicht genug und erhöhten bis zum Spielende auf 1:10. Das erklärte Ziel der Urner, Selbstvertrauen für die alles entscheidende Playoutphase zu holen, blieb damit, gelinde gesagt, unerreicht. Coach David Esteves erklärte nach dem Spiel, wie er sich die nächsten Wochen vorstellt: «Wir dürfen nun den Kopf nicht in den Sand stecken. Jeder hat sich das heute anders vorgestellt. Die wichtige Phase kommt jetzt auf uns zu, weshalb wir positiv bleiben müssen.» Nicola Imhof wird dabei der Mannschaft nicht mehr zur Verfügung stehen. Er wird in einigen Wochen ins Ausland abreisen und bestritt am Samstag sein letztes Spiel.
RHC Uri-RHC Diessbach 1:10 (1:3)
Uri: Marc Blöchlinger, Pedro Marinho, Tim Aschwanden, Levyn Fussen, David Esteves (1), Ryan Gisler, André Schuler, Patrick Greimel, Nicola Imhof, Adrian Briker
Amy Baumann gehört zu den talentiertesten und hoffnungsvollsten Nachwuchsspielerinnen der Schweiz. Nun darf die junge Bürglerin schon bald erstmals internationale Wettkampfluft schnuppern.
Mitte Dezember gab U17-Frauen-Nationaltrainer Simon von Allmen, der auch das NLA-Frauenteam des RHC Uri betreut, sein Aufgebot für die Euro-Girls, die vom 23. bis 26. Februar im aargauischen Vordemwald ausgetragen wird, bekannt. Nachdem der RHC Uri im Vorjahr für die inoffizielle U17-Europameisterschaft im Rollhockey mit Lotti Zurfluh und Chiara Gisler gleich zwei Spielerinnen stellen konnte, figuriert diesmal mit Amy Baumann nur eine Uri-Akteurin im Aufgebot, in dem der RSC Uttigen mit den meisten Spielerinnen vertreten ist. Für die 14-jährige Bürglerin kam die Selektion eher überraschend, wie sie erklärt: «Im letzten August konnte ich zwar an einem Nationalmannschaftstraining teilnehmen und auch einige Testspiele bestreiten. Aber mit dem Aufgebot für die Euro Girls hatte ich nicht gerechnet. Umso mehr habe ich mich darüber gefreut.»
Baumann, die zu den jüngsten im Schweizer Kader gehört, wird bald ihre Feuertaufe auf internationalem Parkett erleben. Dem EM-Turnier schaut sie mit grosser Vorfreude entgegen. Sie verrät: «Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Es war schon lange mein Ziel, irgendwann für die Schweiz spielen zu dürfen. Ich hoffe, dass ich wertvolle Erfahrungen sammeln kann und auch Spass haben werde.»
Hartes Programm und starke Gegnerinnen
Die Schweiz bekommt es in Vordemwald mit den Nationalteams von Deutschland, England und Italien zu tun. Komplettiert wird das Teilnehmerinnenfeld durch die beiden spanischen Spitzen-Clubteams HC Palau und HC Sant Just. 2022 konnte sich die Schweiz beim inoffiziellen Kontinentaltitelkampf die Bronzemedaille sichern. Diesen Platz auf dem Podest möchte von Allmen mit seinem aus alterstechnischen Gründen weitgehend neu formierten Team verteidigen. Aufgrund der starken Konkurrenz dürfte dieses Vorhaben allerdings alles andere als einfach werden, zumal Deutschland zum ersten Mal überhaupt teilnimmt. Das Kräftemessen der Eidgenossinnen mit dem nördlichen Nachbarn steht gleich zum Turnierauftakt auf dem dicht gedrängten Programm. Innerhalb von drei Tagen müssen die Teams nicht weniger als fünf Partien bestreiten.
Vom Volleyball zum Rollhockey gewechselt
Baumann hat den Weg zum Rollhockey auf sehr spezielle Weise gefunden. Sie verrät: «Zusammen mit meiner besten Kollegin Lara Baumann habe ich jeweils die argentinische Telenovela ‹Soy Luna› geschaut, in der Rollschuhe eine zentrale Rolle spielen. Daraufhin haben wir beschlossen, ebenfalls etwas mit Rollschuhen zu machen. Zunächst schwebte uns Kunstlauf vor. Aber letztlich sind wir dann beim Rollhockey gelandet. Wir absolvierten einen Schnupperkurs beim RHC Uri und fingen sofort Feuer für diese Sportart.» Faszinierend findet sie vor allem die Dynamik und das hohe Tempo in diesem Teamsport und die Vielseitigkeit in läuferischer, konditioneller, stocktechnischer und taktischer Hinsicht, die erfordert wird, wenn man reüssieren will. Früher spielte die Oberstufenschüler eine Zeit lang Volleyball, hörte dann aber wieder auf. «Rollhockey gefällt mir deutlich besser», betont sie.
Eine spezielle Vorbereitung auf die U17-EM gab es nicht. Dies deshalb, weil die U17-Nationalmannschaft in der NLA der Frauen mitspielt, wenn auch je nach Spielregion in einer anderen Zusammensetzung. Damit kommt die Auswahl, der ab und zu auch schon Baumann angehörte, zu genügend Ernsteinsätzen. In den Tagen vor der EM gibt es noch einige Abendtrainings, bei denen von Allmen den letzten Feinschliff vornehmen kann.
Schwyzerörgeli spielen als idealer Ausgleich
Die baldige Neo-Nationalspielerin kommt auf Vereinsebene nicht nur in der U15-Kategorie, sondern auch im Frauen-NLA-Team regelmässig zum Einsatz. In den Rollhockeysport investiert sie einen Grossteil ihrer Freizeit. Pro Woche bestreitet sie drei bis vier Trainingseinheiten. «Daneben spiele ich auch noch Schwyzerörgeli. Einmal pro Woche gehe ich in die Musikprobe, was mir auch grossen Spass macht. Für mich ist dies ein idealer Ausgleich zum Sport», erklärt die aufstrebende Spielerin und fügt an: «Ich möchte es im Rollhockey möglichst weit bringen und vielleicht später auch einmal den Sprung in die Elite-Nationalmannschaft schaffen. Das ist mein grosses Fernziel.» Beruflich weiss die zielbewusste Jungspundin auch schon, wohin die Reise voraussichtlich gehen soll. Sie möchte nach Abschluss der Schulzeit eine FaGe-Lehre in Angriff nehmen.
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