Ursprünglich wollten die Gründungmitglieder des Vereins Eishockey spielen, daher spielten diese mit Eishockeystöcken und alten Discorollschuhen in den verschiedenen Quartieren. Es gab sogar eine Meisterschaft zwischen den Teams aus Seedorf, Altdorf und Schattdorf. Als zum ersten Mal das richtige Rollhockey ins Gespräch kam, fanden die Gründungsmitglieder dies zu Beginn doof und hatten auch keine Ahnung, wie Rollhockey richtig gespielt wird. Da es jedoch eine Schweizermeisterschaft gab, begannen sie sich darüber zu informieren und machten sich anschliessend auf die Suche nach einem geeigneten Platz, um überhaupt an der Meisterschaft teilnehmen zu können. Die Gründungsmitglieder hatten das grosse Glück, dass sich das Team in Erstfeld in der UGA-Halle einmieten konnte und damals einer der einzigen Vereine war, der einen gedeckten Platz hatte.
Daraufhin konnte der Verein am 19. Februar 1988 in Seedorf gegründet werden. Jedoch verstanden die Gründungsmitglieder zu Beginn praktisch nichts vom Rollhockey. Sie wussten nicht, wie Rollhockey richtig gespielt wird und kannten auch die Regeln nicht. Sie mussten sich das Rollhockey-Spielen selbst beibringen, immer mit dem Ziel vor Augen, an dieser Schweizermeisterschaft teilnehmen zu können.
Als es jedoch nach zwei Jahren einige Änderungen in der UGA-Halle gab, konnten die Urner Rollhockeyspieler diese nicht mehr nutzen. Sie mussten sich einen neuen Platz suchen. Dieser wurde in Bürglen beim Sportplatz gefunden, wo ein Platz mit Banden gebaut wurde. Durch den Bau des Platzes konnte das erste Team zum ersten Mal an der Schweizermeisterschaft teilnehmen. Das allererste Spiel hatten sie zum Erstaunen vieler gewonnen. Und dies ohne einen richtigen Trainer zu haben. Zwischen den Jahren 1992 und 1996 nahm eine Mannschaft in der ersten Liga an der Schweizermeisterschaft teil. Daneben waren die Vereinsmitglieder auf der Suche nach einem besseren Platz. 1996 fanden sie endlich nach langer Suche den passenden Platz, welcher mit grosser Initiative des damaligen Gemeindepräsidenten Josef Arnold und circa 2’000 Frondienststunden der Mitglieder verwirklicht werden konnte.
1997 konnte das Fanionteam in die Nationalliga B (NLB) aufsteigen und die erste Juniorenmannschaft nahm an der Schweizermeisterschaft teil. Im Jahre 1998 konnte der Verein nicht nur das 10-jährige Jubiläum feiern, sondern der Schweizer Rollhockeyverband (srhv) beschloss auch, dass alle Spiele der NLA in einer Halle stattfinden müssen. Für den Urner Verein war dies noch kein Problem, da er zu diesem Zeitpunkt immer noch in der NLB spielte und der Platz in Seedorf somit dafür ausreichte. Jedoch war es das Ziel, in der NLA spielen zu können und er scheiterte an diesem Ziel in der vorderen Saison nur knapp. Deshalb entstand bereits ein Jahr darauf die sogenannte HABA Group, welche sich mit der Planung und der Finanzierung einer neuen Halle befasste. Im Juniorenbereich hatte sich bis im Jahr 1999 einiges geändert.
Es waren bereits fünf Mannschaften für den Urner Club gemeldet. Im Mai 2003 begann der Verein mit dem Bau der Halle. Circa 6’600 Frondienststunden später war die Halle im Oktober 2003 fertiggestellt.
Schwierigkeiten bei der Gründung
Finanziell war die Gründung des Vereins schwierig, da sehr viel aus dem eigenen Portemonnaie finanziert werden musste. Dazu kamen die Materialkosten, die damals enorm hoch waren im Vergleich zu heute, denn der Teerboden war sehr rau und daher benötigte es viel mehr Material. Um diese Kosten ein wenig einzudämmen, wurde an den Stöcken eine Leimschicht aufgetragen, damit diese länger brauchbar waren. Die Zäpfe hatten die Spieler selbst aus alten Autoreifen gebastelt. Der Verein war auch stets auf der Suche nach Sponsoren, damit sich die Eigenkosten einigermassen im Rahmen hielten. Eine grosse Schwierigkeit war auch die Sprachbarriere für den damaligen Präsidenten, da ein grosser Teil der Vereine aus der Westschweiz kam und der Präsident kein Französisch sprach.
Es gab einige Stimmen, die sagten, der Verein bleibe nur so lange bestehen, bis die Gründungsmitglieder keine aktiven Vereinsmitglieder mehr seien. Die Vereinsmitglieder hatten also Angst, dass all die Mühen schlussendlich umsonst waren, doch die Gründer haben das Gegenteil bewiesen und heute ist der RHC Uri ein Vorzeigeverein der Schweiz.
Stefan Gisler ist seit der Saison 2016/2017 der neue Vereinspräsident des RHC Uri. Er hat diesen Job aus verschiedenen Gründen angetreten. Einer davon ist, dass er den Verein als eine grosse Familie sieht und es viele motivierte Vereinsmitglieder im Club gibt. Ein anderer Grund ist, dass er mit dem Job als Präsident dem Club etwas zurückgeben kann und dass sein Sohn Ryan die Möglichkeit hat, Rollhockey zu spielen. Ryan war auch der Grund, dass die Familie Gisler zum Rollhockeysport und zum Verein gekommen ist, denn er hat bei einem „Sport und Spass“-Angebot das Rollhockey für sich entdeckt. Er unterstützt seitdem mit seinem Talent die Junioren. Stefan musste jedoch durch den Präsidentenjob seine Prioritäten neu setzen und das Vertrauen haben, diverse Aufgaben an Vereinsmitglieder oder den Vorstand zu delegieren.
Hanz Schuler meint zu den Entwicklungen Folgendes: „Zum einen hat sich die Infrastruktur sehr zum Positiven verändert. Man hat mit einem harten und rauen Teerboden begonnen und hat heute eine der besten Hallen schweizweit. Auch im Bereich der Teams hat sich viel getan. 1988 startete man mit einer Mannschaft in die Meisterschaft und im Verlauf der Jahre konnte man zu den besten Zeiten alle Juniorenteams stellen. Seit man sich 2004 in die NLA gekämpft hat, ist man in der Liga geblieben. Auch auf nationaler Ebene konnte man viele Erfolge schreiben, sei es am Europacup, am Eurockey Cup, in Nationalmannschaften und vielen Weiteren.“
Das Schiedsrichterwesen hat sich jedoch nach der Meinung von Hanz Schuler verschlechtert, da es jetzt viel strenger ist. Denn jeder Verein muss mehr Schiedsrichter haben. Falls dieser nicht genügend Schiedsrichter stellen kann, die durch die ganze Schweiz reisen, um Spiele zu pfeifen, starten einige Teams des Vereins mit Minuspunkten in die Saison, welche nur schwer aufzuholen sind.
Der RHC Uri als Vorzeigeclub
Die Meinung von Stefan Gisler ist, dass sich der RHC Uri zu einem Vorzeigeclub hochgearbeitet hat. Die verschiedenen Mannschaften konnten diverse Erfolge verzeichnen. Die Infrastruktur ist zu einer der Besten schweizweit geworden und der Verein hat immer diverse Juniorenmannschaften für die Schweizermeisterschaft gemeldet. Dass sich der Club zu einem Vorzeigeclub hochgearbeitet hat, ist unter anderem zu einem grossen Teil dem Vorstand zu verdanken, der jährlich diverse Aufgaben angehen muss. Zu diesen Aufgaben gehören, genügend Helfer für die anstehenden Events und Ämter zu finden, Events zu organisieren und Finanzen durch Sponsoren zu generieren. Es gehört auch zu ihren Aufgaben, ein gutes Umfeld für die Teams zu schaffen, sei es im Trainerwesen oder bezüglich des Materials, etc.
Ziele des Vereins
Gemäss Stefan Gisler hat der Vorstand für die nächste Zeit zum Ziel, die Sanierung abzuschliessen und dass diese den Verein nicht allzu stark finanziell belastet. Ein weiteres grosses Ziel ist, eine gute Juniorenbasis zu schaffen, damit alle Juniorenmannschaften gestellt werden können, denn diese bilden in ein paar Jahren die NLA-Mannschaft. Auch ein Ziel ist es, dass stets neue Vereinsmitglieder gewonnen werden.